Donnerstag, 25. Mai 2017

Nebel auf der Strasse

Nebel auf der Strasse


Normalerweise dauerte die Heimfahrt nur 30 Minuten. Doch heute war alles anders. Er war viel zu spät aus dem Büro gekommen, seine Frau wartete bereits mit dem Abendessen, es war schon dämmrig und als er auf die Landstrasse fuhr, kam Nebel auf. So dicht, dass er kaum einen Meter weit sehen konnte er nahm den Fuß vom Gas und schaltete die Nebelscheinwerfer ein. Wenn er in dem Tempo weiterfuhr, war er noch mindestens 2 Stunden unterwegs, Mary würde warten. Eine Weile schweiften seine Gedanken ab, zu seinem Tag im Büro und der Diskussion mit seinem Kollegen, weswegen es dann sehr spät geworden war, dann zu seiner Frau und seinem Zuhause. So im Schneckentempo zufahren und kaum etwas sehen zu können war nervig und anstrengend zugleich und er wünschte sich endlich wieder klare Sicht zu haben und zügig nach Hause zu fahren. Da ein Blinken, rotes Licht in der Dunkelheit. Er fuhr rechts ran, nur zur Sicherheit. Er wollte sehen was da los war. Als er hinter dem anderen Fahrzeug zum stehen kam, sah er den anderen Fahrer. Der versuchte einen Reifen zu wechseln, in diesem Nebel eine undankbare Aufgabe. Kurz entschlossen half er dem Mann, das Scheinwerferlicht seines Wagens war sehr hilfreich. Nachdem sie den Reifen gewechselt hatten, bedankte sich der andere Fahrer und setzte seine Fahrt fort. Im Aufblitzen der Scheinwerfer sah er nun das Schild zur Abfahrt, dass er sonst vielleicht übersehen hätte, und fuhr nun endlich Richtung Zuhause.




Donnerstag, 18. Mai 2017

Die Satellitenschüssel auf dem Dach vor dem Fenster (eine Beschreibung)

Die Satellitenschüssel auf dem Dach vor dem Fenster
(eine Beschreibung)

Ich schaue aus dem Fenster, nichts neues sollte man meinen. Doch ich bin nicht zu Hause. Ich sitze am Tisch vor dem Fenster bei einer Freundin und sehe auf das Dach des Nachbarhauses. Ein roter Dachgiebel zeigt sich mir, mit Schornstein und einer Schüssel oben drauf. Solche Schüsseln sieht man heutzutage überall. Meistens verzieren sie die Häuserwand, indem sie wie Pilze aus Balkonen oder Fenstern wachsen. Man kann an ihnen abzählen, wieviele Haushalte in diesen Häusern wohnen. In dem Haus, vor dem Fenster, gibt es demnach nur einen Haushalt. Was tun die Personen dieses Haushalts mit dieser Schüssel. Sie empfangen vermutlich ihr Fernsehprogramm. WElche Sender sehen sie und um welche Uhrzeit nutzen sie, die Schüssel auf dem Dach. Sehen sie lieber morgens fern oder eher abends, schauen sie Krimis oder doch was lustiges? Darüber aber schweigt die Schüssel.




Donnerstag, 11. Mai 2017

Flucht

Flucht


Es gab zu viele schmale Gassen, zu viele Möglichkeiten jemandem aufzulauern und vor allem zu viel Entschlossenheit. Die Häscher hatten alle Vorteile, hinter jeder Ecke konnten sie lauern und auf sie warten. Sie mussten sich beeilen und vorsichtig sein. Wenn sie den Häschern in die Hände fielen, war ihre Flucht vorerst vorbei. Die Zeit drängte. Er würde nicht auf sie warten. Entweder sie schafften es bis zum Morgengrauen oder er fuhr ohne sie los. Die nächste Möglichkeit würde sich erst wieder in einigen Monaten bieten, doch solange konnten sie unmöglich warten. Im Schutz der Dunkelheit huschten sie von Ecke zu Ecke, späten in jede Gasse, immer auf der Hut. Es erschien ihnen wie eine Ewigkeit, der Weg zum Hafen. Dann endlich sahen sie den Pier und das Schiff. Die letzten Meter rannten sie, als wäre der Leibhaftige hinter ihnen her. Dann waren sie an Bord. Der Kapitän lies die Anker lichten und das Schiff verließ den Hafen. Und als sie einen letzten Blick zurück warfen, sahen sie ihre Häscher, sie standen am Pier und sahen dem Schiff nach. Diese Runde ging an sie, sie waren nun auf dem Weg in die neue Welt, in eine bessere Zukunft.










Sonntag, 7. Mai 2017

Die Mize liebt Milch

Die Mize liebt Milch


Heute sind wir bei der lieben Karin zu Gast. Und wie erwartet, ist sie gut auf uns vorbereitet.  Das Wohnzimmer ist schön hergerichtet, der Tisch frei, so dass wir unsere Hefte darauf legen können und auch für das leibliche Wohl hat die Gute gesorgt. Die Kaffeemaschine brummt und auf der Mitte des Tisches steht ein rundes Tablett, darauf Sprudel, Gläser, Zucker,Milch und eine Kleinigkeit zu naschen. Nein, heute keine Schleichwerbung. Stattdessen haben es Zucker und Milch uns angetan. Ihr werdet fragen, warum, das ist doch nichts besonderes. Doch! Sage ich, hier ist es etwas besonderes. Die Zuckerdose ist ein Kätzchen, sein Kopf, der Deckel, und das Sahnekännchen sein Spielgefährte. In diesem Fall mag die Mize allerdings lieber Milch und sie sieht so süß aus. Karin, meine Gute, gib acht, fülle geschwind nach, damit es nicht versehentlich zu mir läuft.